Las Vegas die Zweite!

Am 12.08.2012 war es endlich soweit: „Race-day“ beim 70.3 in Wiesbaden. Der Tag, auf den sich Jutta Schangschild gute vier Monate vorbereitet habe. Glücklicherweise war sie trotz der widrigen Wetterbedingungen (viel Wind und Wasser von oben) verletzungsfrei und gesund durch das Training gekommen. Um so mehr wuchs die Spannung im Vorfeld. Beim Packen der verschieden farbigen Beutel für die Wechselzonen und beim Rad-Check-in bemerkte Jutta eine leichte Tendenz zur Zwanghaftigkeit: „Gefühlt habe ich alles mindestens 10x kontrolliert“. Unter Anspannung scheint das Gedächtnis offenbar nur sehr eingeschränkt zu funktionieren, aber immerhin konnte sie sich dabei noch über mich selbst amüsieren.

Bei wolkenlosem Himmel und bester Wettervorhersage erfolgte um 7:35 Uhr der Schwimmstart für die Frauen sowie die „älteren Herren“. Insgesamt über 350 Starter und Starterinnen stürzten sich 5 Minuten nach den Profis in die Fluten. Dementsprechend ging es recht turbulent zur Sache. Ein Hauen und Stechen, ohne Rücksicht auf Verluste!! Da nahm Jutta dann doch lieber den einen oder anderen Umweg in Kauf. Nach einem Landgang am anderen Ufer auf direkten Wege zum Ausgangspunkt zurück. Mit einer Schwimmzeit von 40:49 min. und laut Garmin knapp 2,1 zurückgelegten Metern (mit Landgang) hatte sie ihr erstes Etappenziel geschafft.

Nun so schnell wie möglich auf’s Rad, was bei dem langen Weg in die Wechselzone und dem ganzen Sand an den Füßen gar nicht so einfach war. Egal, dann eben mit Sand in die Radschuhe und los ging’s.

Da Jutta die Radstrecke im Vorfeld bereits abgefahren war, wusste sie zum Glück, was auf sie zu kam: 1500 Höhenmeter quer durch den Taunus. Da hieß es die Kräfte gut einteilen und sich gut verpflegen. Insbesondere das Trinken nicht vergessen bei den deutlich steigenden Temperaturen. Nach 3:34:19h. kam Jutta zum nächsten Wechsel. Schnell die Schuhe gewechselt und dann erst mal einen Boxenstop. „Das mit der ausreichenden Flüssigkeitsaufnahme hatte ich offensichtlich mehr als genug beherzigt“ scherzte Jutta.

Raus auf die Laufstrecke durch den Kurpark. Vier Runden waren zu bewältigen, mit einigen teilweise knackigen Anstiegen drin. Also alles andere als flach!! Aber das Laufen liegt der Jutta ja und so sammelte sie nicht nur Kilometer, sondern auch vor ihr Laufende ein. Den anderen machte die Hitze offenbar mehr aus als ihr. Zudem wurde sie auf der ganzen Strecke bestens von ihrem Partner Pascal betreut, der sie auch während der Vorbereitung unterstützte und ihr den Rücken freihielt. Insbesondere auf der letzten Runde gab Jutta das Überholen dann noch mal einen kräftigen Energieschub und so kam sie nach einer HM Zeit von 1:45:02 h mit einer Gesamtzeit von 6:09:52h bei strahlendem Sonnenschein und toller Stimmung angestrengt, aber wohlgelaunt in’s Ziel.

Als sie auf der Ergebnisliste dann auch noch sah, dass sie in ihrer Altersklasse den 6. Platz geschafft hatte, war sie fast sprachlos, hatte sie doch insgeheim auf einen Platz unter den Top Ten spekuliert. Dass es dann sogar der 6. würde, hätte Jutta nicht für möglich gehalten.

Endgültig die Sprache verschlug es ihr dann bei der Slotvergabe. Weil nur eine der Altersklassen-Athletinnen vor ihr nach Las Vegas wollte und es einen zweiten Slot aus der AK 70 zu vergeben gab, wird Jutta nun mit Nina gemeinsam an der WM in Las Vegas teilnehmen.

Was für ein Tag!!!!