Erste Mannschaft wahrt die Aufstiegschance!
1. Hessenliga Männer
Wetterburg – mit hohem Erwartungsdruck ging die erste Herrenmannschaft des Tri-Teams am Sonntag den 19.08. an den Start des 30. Twistesee Triathlons. Denn die Segel sind in Richtung „Aufstieg“ gesetzt. Bereits seit über fünf Jahren sucht die Mannschaft um Team-Kapitän Marco Rudel den heiß begehrten Aufstiegsrang in die Regionalliga Mitte. Doch dieses Jahr machen besonders die Mannschaften aus Oberursel und Frankfurt den Fuldatalern das Leben schwer.
In Frankfurt, zwei Wochen zuvor, konnte das Team den dritten Gesamtplatz in der Tabelle verteidigen und musste heute am Twistesee unbedingt die Eintracht aus Frankfurt hinter sich lassen, um auf den zweiten Tabellenplatz zu kommen.
Auf einem soliden 3. Platz in der Tabelle liegend, stürzte sich das Flaggschiff der Fuldataler in den 24 Grad warmen Twistesee. Der Wettkampf ließ keine Ansprüche offen, denn 38 Grad Außentemperatur, heimtückischer Seitenwind gepaart mit selektiven Steigungen auf der Radtrecke und brütender Hitze auf der Laufstrecke, mit einem zweimal zu absolvierender 300m steilem Anstieg, sollte den Athleten heute alles abverlangen.
Als gesamt Zweiter löste Daniel Gebert die Zeitnahme in der Radwechselzone aus, nachdem eine 300m lang, aus Treppenstufen bestehnde Steigung überwunden war. Manuel Langlotz folgte 4 min dahinter, nach weiteren 45 Sek Marco Rudel , Oliver Lieblein und dahinter Jürgen Rademacher.
„Heute wäre ich auf der Radstrecke ein paar Mal fast davon gesegelt“, bewertete Daniel Gebert die nicht ganz leichten Bedingungen auf der Radstrecke und nahm, ungeachtet dessen mit einer knappen Minute Vorsprung, in Führung liegend, die Laufstrecke in Angriff.
Oliver Lieblein konnte heute seine Stärke voll ausspielen machte insgesamt 13 Plätze auf dem Rad gut. „Das Streckprofil liegt mir“, unterstrich der frisch gebackene Grundschullehrer.
Den Begriff Handschaltung musste Marco Rudel heute ganz neu betrachten: Sein Umwerfer untersagte seine Dienste und so musste der Familienvater die Kette, filigran mit den Fingerspitzen, bei voller Fahrt und Seitenwind, vom großen auf das kleine Kettenblatt setzen. Nichts desto trotz fuhr Rudel noch an Manuel Langlotz vorbei und ging wenige Sekunden vor Langlotz auf die Laufstrecke.
Den erneuten Tagessieg konnte der Sportstudent Daniel Gebert feiern, musste aber alles aus sich herausholen, um 10 Sekunden vor einem Konkurrent aus Oberursel den ersten Platz zu sichern.
Oliver Lieblein lieferte das stärkste Rennen seiner Saison ab, lief noch an 5 Konkurrenten vorbei und belegte so den achten Rang in der Liga. Diese Leistung gewinnt noch mehr Anerkennung, wenn man bedenkt, dass der 31 Jährige vor wenigen Wochen noch an einem schweren Sehnenriss im Sprunggelenk litt. Doch aufgrund der großartigen Arbeit von Team-Physiotherapeut Rolf Schäfer-Pieper von Physiowell und dem eisernen Willen Liebleins konnte der 1. Vorsitzende des Tri-Teams seine volle Leistung wieder abrufen.
Dass Marco Rudel seine stärkste Saison, seiner mittlerweile über 15-jährigen Triathlon Kariere ist schon bewundernswert genug. Doch jetzt ließ er auf den letzten Metern sogar den über 20 Jahre jüngeren Manuel Langlotz stehen und kam so als dritter der Mannschaft ins Ziel. Langlotz musste der Hitze Tribut zollen und stoppte so als Vierter der Mannschaft die Team-Zeit.
Mit Startnummer 1 lief Jürgen Rademacher ins Ziel und kann mit einer Platzierung im Mittelfeld der Liga sehr zufrieden sein.
Ein euphorischer Jubel ging durch die Reihen der ersten Herrenmannschaft des Tri-Team Fuldatal als das Ergebnis des Tages bekannt wurde: 2. Platz in der Teamwertung! Das wichtige an dem Resultat war jedoch, dass man Eintracht Frankfurt (den Zweitplatzierten der Liga) an diesem Tag um 30 Minuten distanzieren konnte. So erreichten die Südhessen nur den fünften Tagesrang. Somit übernimmt das Tri-Team nach diesem Wettkampf den zweiten Platz der Gesamtwertung. Voller Motivation geht das Team nun in das Saisonfinale am 15.09. in Fritzlar, wo Nachwuchsathlet Tobias Kisling das Team unterstützen wird.
2. Hessenliga Damen
Der Ordnung halber und in glühender Erinnerung: es war der 19.08.2012, ein Tag, der als legendärer Wettkampftag in aller unserer Köpfe bleiben wird. Der heißeste Tag des Jahres 2012.
Ein Ausflug an den Twistesee war genau das richtige bei den Temperaturen. Das jedenfalls dachten sich gefühlte 200.000 Badegäste, die sich am kühlen Nass einen heißen Sommertag vertreiben wollten. Wie daneben ca. 400 Triathleten auf die Idee kommen konnten, einen anstrengenden Dreikampf zu bestreiten, ging den meisten dieser Badegäste wohl nicht in den Kopf. Dementsprechend minimal viel dann auch die Begeisterung der potentiellen vielen Zuschauer für dieses Event aus.
Dafür waren die Begeisterung bei Jutta, Anny, Salva und, die als Ersatz für die verletzte Kay Janne spontan noch eingesprungene, Kristina umso größer, als sie sich endlich in den angenehm temperierten See durften.
Für alle Damen stand fest: heute zählt nur ANKOMMEN, als es dann als letzte Startgruppe um 11:35h endlich losging.
Salva und Kristina konnten mit gegenseitig gespendetem Schwimmschatten eine gute Schwimmperformance zeigen. Als 6. und 7. der 2. Damenliga „kletterten“ Sie den 750m langen Anstieg hoch zur Wechselzone, wo dann auch erst die Zeitnahme für den Schwimmsplit erfolgte. Anny folgte kurz darauf und auch Jutta musste sich alsbald vom kühlen Nass trennen. Alle 4 machten sich auf den Weg auf den brennenden Asphalt der hügeligen 42km Radstrecke. Kristina konnte sich relativ schnell an ihren neuen Lenkeraufsatz gewöhnen und somit ihre vermeintlich schlechteste Disziplin mit Bravour meistern. Nach der ersten Radrunde, die 2-mal zu durchfahren war, setzte sie sich an die Spitze des Teams. Sie rannte nun auch als Erste des Teams auf die Laufstrecke.
Am Rande bemerkt handelte es sich um eine Wendepunktstrecke, mit je 5,1km Länge, die es ebenfalls 2-mal zu durchlaufen hieß. Den Temperaturen geschuldet, wurde wesentlich mehr Wasser benötigt, als der Veranstalter zunächst zur Verfügung hatte und somit war das Rennen besonders bei der jeweils 300m langen gefühlten 18%igen Steigung fast unmöglich. Ebenso erschwerten die eingangs erwähnten 200Miollionen Badegäste das Laufen auf der Seepromenade. Rücksicht wurde nur sehr selten geübt und die wenigen Helfer waren mit dem nachliefern der Wasserreserven mehr als gefordert.
Trotzdem konnte hier Jutta ihre Stärke wieder mal gekonnt ausspielen und lief nun auch an Salva vorbei sogar noch in die Top 5 der Laufzeiten der gesamten 2. LIGA.
Kristina erreichte bei ihrer ersten olympischen Distanz und ihrem Liga-Debüt als Erste des Teams glücklich uns sehr zufrieden das Ziel. „Es hat mir großen Spaß gemacht im Team zu starten und bin froh, dass es so gut gelaufen ist“ resümierte sie.
Jutta kam knappe 3 Minuten nach ihr zum ersehnten Ende des Wettkampfes „verdammt heiß war es, aber eine sehr gute Vorbereitung für Las Vegas“ freute sich Jutta über ihren gelungene Leistung und beschenkte sich damit selbst zum Geburtstag, den sie an diesem Tage auch noch feierte.
Salva lief nun noch an Position 3 weiter. Vor dem Start war bereits mit den Mädels abgesprochen worden, dass sie spätestens beim Laufen aussteigen würde, wenn alle 3 vor ihr auf der Laufstrecke wären. Sie hatte sich tags zuvor eine Erkältung eingefangen und war von vornherein nur als Sicherheit des Teams mit an den Start gegangen. Im Nachhinein gut so, denn Anny musste wegen einer Radpanne quälende Minuten verstreichen lassen und konnte Salva auch beim Laufen, trotz einer 6 Minuten schnelleren Laufzeit, nicht mehr einholen.
So komplettieren die beiden Damen dicht hintereinander als 3. und 4. das Team im Ziel und waren froh, ohne weitere gesundheitliche Schwierigkeiten diese Hitzeschlacht hinter sich gebracht zu haben.
Ein besonders Dankeschön gilt Kay Janne, Pascal und allen anderen Tri-Teamlern, die den Damen jedes Mal eine Gänsehaut beschert hatten mit ihren Anfeuerungsrufen – DANKE!!! Das war Weltklasse ;-)
Offene Klasse
Auf der Volksdistanz trotzten der Gluthitze ganze 8 Starter. Als schnellster Mann des Teams konnte Patrick Adler Rang 12 der Gesamtwertung belegen. Bei den Frauen musste sich Anke Scheele nur der in dieser Saison überragenden Ellen Weber geschlagen geben. Nach langer unter anderem verletzungsbedingter Pause suchte sich Sebastian Meyer gleich den heißesten Tag des Jahres aus, um mal wieder einen Triathlon zu machen. Die Freude darüber überwog aber klar die Qualen.
Auf der olympischen Distanz gingen zwei Athleten an den Start. Stefen Weiß konnte auf Gesamtrang 24 finishen. Uwe Mantel war an diesem Tag vom Pech verfolgt, denn sein Kinnriemen des Helmes wurde schon beim ersten Wechsel irreparabel beschädigt. Als dies den Kampfrichtern auffiel und er angehalten war, diesen Defekt zu beheben, dies aber nicht gelang, wurde er daraufhin disqualifiziert.
Links zu den Ergebnislisten:
Schöner Bericht!
Chapeau für die vielen guten Leistungen trotz der Bedingungen.
Schade für den Uwe mit der Disqualifikation.
Ich bin doch erst 30!
Da kannst Du mal sehen, wieviel Lebenszeit so ein Hitzerennen kostet. Jetzt kannst Du Dir ausrechnen, wie alt ich eigentlich wirklich bin (nach oben oder unten kannst du selbst entscheiden)!
Erwähnenswert und beeindruckend finde ich, dass Uwe trotz alledem den Wettkampf mit einer noch beeindruckenden Zeit gefinished hat!
Aufgeben wollte Uwe ja schon, aber ich hab ihm gesagt, sowas gibts im Tri-Team nicht ;)
Das gilt dann auch für 2013 oder???