Kristallmarathon: Familie Kisling in 500 Metern Tiefe

Mit Helm und Stirnlampe - Tobias Kisling unter Tage
Mit Helm und Stirnlampe – Tobias Kisling unter Tage (Foto: laufen.de)

Merkers – Während es draußen bei kalten null Grad Celsius schneite und regnete, lief die Kisling-Familie bei angenehm warmen 21°C mitten im Februar einen 10-Kilometer-Wettkampf. Wer jetzt glaubt, dass man dafür den Atlantik queren oder in Richtung Mittelmeer fliegen muss, täuscht sich. Ein Trip ins von Kassel 130 Kilometer entfernte thüringische Merkers reichte vollkommen aus.

Zum 7. Mal richtete der Triathlon-Verein Barchfeld den Kristallmarathon im Erlebnisbergwerk Merkers aus. In über 500 Metern Tiefe galt es für die 500 Läufer (Teilnehmerzahlen sind begrenzt und entsprechend sind frühzeitige Anmeldungen zu empfehlen), eine 3,25 Kilometer lange Runde dreimal zu absolvieren. Diese hatte es in sich, denn neben der großen Halle, bei der die Zuschauer jede Runde jubelnd die Läufer unterstützten, boten die teils einsamen und dunklen Gänge Tristesse und ließen jeglichen Orientierungssinn schwinden. Außerdem wartete die Runde mit knackigen Steigungen auf, sodass nach den 9,75 Kilometern am Ende rund 120 Höhenmetern zusammenkamen.

Tobias und Andreas waren bereits vor zwei Jahren an den Start gegangen und wussten, was sie in der salzig trockenen Luft erwartet. Nach seiner überstandenen Verletzung und Erkältung war Tobias zwar noch nicht in der Lage, den späteren Gesamtsieger Dominik Koch (Rennsteiglaufverein, 32:58 Minuten) länger als eine Runde in Bedrängnis zu bringen, dennoch war er mit der Zeit von 34:38 Minuten und dem zweiten Platz im Gesamtklassement sowie dem Altersklassensieg in der Hauptklasse mehr als zufrieden. Auch für Andreas lief die Vorbereitung alles andere als gut. Umso überraschender das Ergebnis: Von Runde zu Runde arbeitete er sich vor und überquerte letztlich als gesamt Sechster und Altersklassensieger der M50 nach 39:30 Minuten die Ziellinie. Für eine Überraschung sorgte auch Claudia: Sie lief nur 21 Sekunden nach der Gesamtsiegerin Konstanze Wolf (Bad Salzungen) als zweite Frau nach 48:19 Minuten ins Ziel und freute sich über ihren Glaspokal, den die ersten Drei des Gesamteinlaufs erhielten.

Sechs schnelle Beine: Die Kisling-Familie (Foto: Tobias Kisling)
Sechs schnelle Beine: Die Kisling-Familie (Foto: Tobias Kisling)

Großen Respekt muss man vor den Marathonis haben. Diese mussten die anspruchsvolle Strecke, bei der Helm- und Stirnlampenpflicht besteht, 13mal laufen – eine wahre Herausforderung. Erstmalig bot der TV Barchfeld auch einen Halbmarathon an. Jeder, der in der Saisonvorbereitung Lust auf sommerliche Wettkampfatmosphäre hat, ist im Bergwerk Merkers richtig aufgehoben. Bestimmt war es auch für die Kislings nicht der letzte Start in der Tiefe.

Die Ergebnisse in der Übersicht:
Tobias Kisling, HK, 34:38 Minuten – Altersklassenplatz: 1, Gesamtplatz: 2
Andreas Kisling, M50, 39:30 Minuten – Altersklassenplatz: 1, Gesamtplatz: 6
Claudia Kisling, W45, 48:19 Minuten – Altersklassenplatz: 1, Gesamtplatz: 2

Claudia Kisling behielt die Orientierung (Foto: laufen.de)
Claudia Kisling behielt die Orientierung (Foto: laufen.de)
Andreas Kisling in der Dunkelheit (Foto: Laufen.de)
Andreas Kisling in der Dunkelheit (Foto: laufen.de)
Auch ohne Tageslicht: Tobi Kisling auf dem Silberrang (Foto: laufen.de)
Auch ohne Tageslicht: Tobi Kisling auf dem Silberrang (Foto: laufen.de)

Weiterführende Links:
Informationen zum Lauf
Video und Fotos zum Lauf 2013: www.fourrunners.de und www.laufen.de/articles/10069

2 Gedanken zu „Kristallmarathon: Familie Kisling in 500 Metern Tiefe

  • 19. Februar 2013 um 20:39 Uhr
    Permalink

    Haha…wo ist der Zieleinlauf, Tobi?…such den Zieleinlauf!! :-D

    Man korigiere die Zielzeit um mindestens eine Minute nach unten ;-)

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