Ironman Debüt von Gerrit Krug
Gerrit Krug nahm in Frankfurt zum ersten Mal an einem Ironman teil – nach 3,8km Schwimmen, 185km Radfahren und 42,195km Laufen kommt er in 11:47:16h als 1006. ins Ziel am Frankfurter Römer
„Monatelanges Training, durchgelaufene Laufschuhe (865km), 3958km Vorbereitung auf dem Rad und 77 Schwimmkilometer führen mich Anfang Juli nach Frankfurt, um ein „Eisenmann“ zu werden. Freitag, Startunterlagen abholen, Wettkampfbesprechung und Pastaparty. Samstag, Rad-Check-In bei 36 Grad. Alles deutet auf eine Hitzeschlacht am Wettkampftag hin. Nach schlafloser Nacht beginnt am Sonntag um vier Uhr morgens der längste Tag des Jahres. Eine letzte kleine Mahlzeit und dann geht’s auf zum See. Die Nationalhymne wird gespielt. Gänsehautfeeling! Mit dem anschließenden „Sprung“ in den Langener Waldsee gibt es kein Zurück mehr. Das Wasser hat angenehme 25,5 Grad, gut, dass es ein Neoverbot gibt. Im Wasser wird’s eng, jeder beansprucht seinen Platz für sich – Tritte und Schläge gehören jetzt einfach dazu. Nach 3,8km und 1:14:50h endlich wieder raus. Die Wechselzone ist endlos lang. Aber da steht mein Rad und auf geht’s. 185km sind zu bewältigen, dabei müssen nicht weniger als 1000 Höhenmeter überwunden werden. Es wird immer heißer, der Schweiß läuft. Literweise werden Getränke gereicht, jetzt ist die richtige Ernährung ganz wichtig. Bei Kilometer 140 ein kurzer Gedanke ans Aufgeben. Nein! Jetzt bin ich schon so weit gekommen. Zähne zusammen beißen, Beine nochmal lockern und weiter geht’s. Menschenmassen am Straßenrand des Heartbreak Hill in Bad Vilbel, die mit Plakaten und Tröten anfeuern, lassen ein Gefühl von Tour de France aufkommen. Wahnsinn! Es ist 14:10 Uhr, dem Ziel jetzt wieder ein Stückchen näher, geht’s nach 5:48:23h ab vom Rad, rein in die Laufschuhe und der Marathon mit 42,195km als letzter Abschnitt kann beginnen. Die Sonne steht jetzt hoch oben und brennt auf der Haut. Ich laufe und laufe, dem großen Ziel immer ein Stückchen näher. Ich fühle mich gut. Die Stimmung am Streckenrand ist überwältigend. Man denkt jetzt nicht mehr ans Aufgeben. Nur noch wenige Kilometer sind zu leisten. Das letzte von vier Rundenbändern wird über den Arm gestreift. Ein Lächeln steht mir im Gesicht, noch drei Kilometer. Das Ziel ist vor Augen. Es ist geschafft! Nach 4:36:01h Marathon das große Finale. 166m über den roten Teppich – rauf zum Römer. Erleichtert, stolz und einfach nur glücklich höre ich nach 11:47:16h die Worte: ‚You are an Ironman‘.“
Krug, Gerrit | 11:47:16 | 1:14:50 | 5:48:23 | 4:36:01 | 188. M30 | 1006. Gesamt |
… wenn ich das lese, muss ich fast schon wieder heulen… Es war wirklich Gänsehautfeeling, als du die letzte Kurve zum Römer genommen hast..!