Brockstadt Fulda Triathlon
Wie ich mit 25 fast zur Hessenmeisterin in der AK SEN 2 ( W45) wurde…
Am Sonntag dem 11.05.14 war es soweit: Hessische Meisterschaft über die Olympische Distanz ( 1,5 / 38/ 10 km) in Fulda.
Freitags schrieb ich den Veranstalter an: Kann ich noch nachmelden? Die Antwort ergibt sich von selbst. Kurz entschlossen, trainiert hatte man ja über den Winter hinweg, 2 Laufwettkämpfe zur Vorbereitung mussten reichen, machte ich mich mit meinem Supporter/Mädchen für alles / Radmechaniker Paddy auf nach Fulda.
Der Wecker klingelte um 5:45, aufstehen, frühstücken, Auto beladen und ab. Auf dem Weg Richtung Süden schien sogar die Sonne, die erste Hoffnung keimte auf: Vielleicht bleibt es trocken. Aber Irren ist ja bekanntlich menschlich. Angekommen und nach gemeldet ,gefolgt von der ersten Verwirrung: In der Startgruppe 1 sollten alle für die Hessenmeisterschaft gemeldeten Frauen starten, ich wurde allerdings im Startblock 4 aufgeführt. Naja, nach etwas Klärung blieb es bei der 4. Gruppe zusammen mit 7 älteren Herren auf der Bahn.
Bei kühlen 10°C hieß es bis 10 Uhr ausharren. Immerhin die Wassertemperatur betrug 22,4°C (laut Aushang, gefühlt war es aber immer noch zu kalt). Aber an diesem Tage sollte es die wärmste Disziplin werden. Nach 28:59 min hatte ich die 1.500 m Schwimmen hinter mich gebracht, aus dem Becken raus und da war er, der erste Krampf. Meine linke Wade war nicht sonderlich von meinem Vorhaben begeistert . Egal es musste weitergehen. Ab in die Wechselzone und es kam wie es kommen musste: Es fing an zu Regnen.
Kneifen war keine Option, zum Glück hatte ich ein Langarmtrikot in der Wechselzone deponiert, rein geschlüpft und ab auf die Radstrecke. Nach den ersten 5 km wünschte ich mich zurück ins warme Wasser, es schüttete, die Sicht war dementsprechend eingeschränkt, das Wasser stand in den Radschuhen, dazu kam noch Gegenwind, die Wade krampfte . „Perfekte“ Bedingungen also. Das Wissen, das man diese Runde noch zwei Mal fahren musste, machte es nicht besser. Nach 1,5 absolvierten Radrunden hörte es endlich auf zu regnen, die Sonne kam sogar ab und zu zum Vorschein. Völlig durchnässt und durchgefroren beendete ich das Radfahren nach 1:17:24 h.
„Schnell“ in die Laufschuhe geschlüpft , was mit Wadenkrämpfen nicht so einfach war und weiter ging es . 4 x 2,5 km über Kopfsteinpflaster, z.T. matschige Parkwege gespickt mit diversen Steigungen. Die Füße waren völlig eingefroren und fragte ich mich nach ein paar hundert Metern: Verdammt, hast du die Radschuhe noch an?!? Ein Blick auf die Füße, ich hatte mir den Schuhwechsel nicht eingebildet. Auf Eiern zu Laufen wäre bestimmt angenehmer gewesen, dieses Gefühl ließ auch erst während der 2. Runde nach. Die ersten 2,5 km waren alles andere als schön. Nach etwa der Hälfte der ersten Runde fiel mir auf: Hier musst du noch drei Mal lang. Nicht gerade motivierend. Runde 2: Endlich mal ein bekanntes Gesicht: Sandra Schröder vom KSV Baunatal, die über die Sprintdistanz startete kam auf die Laufstrecke, die nächsten 5 km liefen wir immer mal wieder gemeinsam. Runde 4: Fast geschafft! Ich heftete mich an die Fersen eines Fuldaer Triathleten, der, Sven kennt es ja bereits, im „Zielsprint“ erledigt wurde. :D
Endlich geschafft! Nach 45:11 min Laufen im Ziel mit einer Gesamtzeit von 2:34:20!
Bisher war alles gut verlaufen, doch das Chaos nahm seinen Lauf. Eine gefühlte Ewigkeit dauerte es bis die Ergebnislisten aushingen. Mein Begleiter Paddy bekam sie vor mir zu Gesicht und teilte mir mit dass ich in der AK SEN 2 gewertet wurden sei. Da haben mich die Veranstalter einfach mal 20 Jahre älter gemacht! Einspruch wurde eingelegt, viele andere taten es mir gleich. Anschließend passierte erst mal nichts, gar nichts. Nach 2 Stunden Verzögerung begann man mit der Siegerehrung der HM, ohne vorher nochmals die Ergebnislisten auszuhängen. Schön und gut, meine richtige Altersklasse kam und ging, die vorläufige Siegerin der AK war ca. 9 min langsamer als ich.
Also ging ich los um nochmals Einspruch einzulegen. Gesagt, getan. Währenddessen nahm die Siegerehrung ihren Lauf, auf einmal hörte ich meinen Namen , ich machte mich auf den Weg und stellte fest, dass es sich immer noch um die falsche AK handelte! Man wollte mir gratulieren und mir eine Medaille aushändigen. Aber nicht mit mir! Ich klärte den guten Mann über den Sachverhalt auf und verabschiedete mich wieder. Hätte ich diese Medaille einfach mal mitgenommen…
Wieder zurück zur Zeitnahme: Inzwischen häuften sich die Beschwerden. Zu meinem Pech tauchte eine junge Dame auf, die zwar für die HM gemeldet war, aber nicht gewertet wurde. Leider auch noch meine AK und leider auch noch 15 min schneller als ich. Bye bye Hessenmeisterschaft. Wäre ja auch zu schön gewesen.
Letztendlich steht ein 2. Platz ( VIZE- HESSENMEISTER!!! ) in der AK zu Buche, ich bin 8. bei den Frauen und im Gesamtfeld auf Platz 47 gelandet. Im Gegensatz zu meiner ersten olympischen Distanz habe ich mich um knapp 20 Min verbessert, verteilt auf alle drei Disziplinen. Alles in einem bin ich zufrieden mit meiner Leistung, man merkt: Training bringt tatsächlich was! Ich bin gespannt was die Saison so bringen wird.
An dieser Stelle auch noch mal ein großes Dankeschön an Paddy, der sich zu einer unmenschlichen Zeit aus dem Bett gequält hat und mich trotz allem im gesamten Wettkampf unterstützt hat! Danke Paddy!
8 | 20 | » Freiwald, Saskia (GER) | Triathlon-Team Fuldatal | 00:28:59 | 01:17:24 | 00:45:11 | 02:34:20 |
sau starkt – Saskia!!! Glückwunsch! Und das schon am Anfang der Saison 8-)
toi toi toi, dass das der erste und einzige verregnete Wettkampf dieses Jahr war :-)
Sehr gut, glückwunsch. Ich freu mich auf die weiteren Nordhessen-Cup Läufe ;-).