Nightride – Berlin to Hamburger Fischmarkt
Cakegäng goes Fischmarkt
Berlin – Ein letztes großes Abenteuer mit Yvonnes Rennradcrew, auch Cakegäng genannt, aus Berlin … bald schon heißt der Heimathafen wieder Kassel, im Moment ist es noch Berlin. Und so verrückt die große Stadt so verrückt auch die Ideen ihrer Einwohner.
Was man für so ein Abenteuer braucht? Eine Gruppe Rennradfahrer, die sich kennen, eine Idee, die bescheuert und attraktiv genug zugleich ist und einige Jahreskilometer auf dem Rad. Im Sommer tagsüber mit dem Rad von Berlin nach Hamburg zu fahren wäre natürlich zu simpel gewesen. Stattdessen kann man das ganze ja auch so gestalten, dass man in Hamburg passend zur Eröffnung des Fischmarktes ankommt. Dafür muss man dann in Berlin um etwa 17 Uhr losfahren und selbstverständlich ist es dann auf dem Weg auch ein paar Stunden dunkel. Ok, klingt bescheuert genug, ist gebucht.
Geplant war eine Strecke von 311 Kilometern. Für Yvonne und Takis wurden es mit Anfahrt zum Treffpunkt etwa 335 Kilometer. 20 mehr oder weniger, das spielt da ja auch keine Rolle mehr. :) Zur großen Freude aller Fahrer hatten wir den Luxus eines Begleitfahrzeuges, welches zu den geplanten Pausen so einiges and Trinken und Essen sowie Bekleidung transportieren konnte. Großes Lob an die Streckenplanung über guten Asphalt bei wenig Vekehr und tausend Dank an Vicci für das Begleiten mit dem Auto!
Jede etwa 100 Kilometer pausierten wir an einer Tankstelle, die 24 Stunden auf hat. Nach einer Woche in Zelten an der Ostsee kurz vor der Fahrt fühlten sich für Yvonne und Takis die ersten 100 Kilometer vom Sitzen her etwa so an als wären 100 Kilometer vollkommen ausreichend und beide fragten sich, wie das noch 200 Kilometer so weitergehen soll. Eine halbe Stunde Pause kann aber Wunder bewirken und Halte- wie Sitzmusukulatur waren wieder ein wenig regeneriert. Außerdem musste es ja irgendwie weitergehen.
Highlights der Tour waren für beide das Eintauchen in die Nacht und das Aufwachen aus selbiger. Mitten im Nirgendwo zwischen Berlin und Hamburg versank der Tag in den umliegenden Feldern, Wäldern und Wiesen, um dann im Speckgürtel von Hamburg wieder aufzuwachen. Dort, wo der Abstand zwischen großen Ortschaften am weitesten war, traf uns um 2 Uhr Nachts kurz der Schreck, als jemand eine Person am Straßenrand liegen sah. Wir drehten um, um zu prüfen, was dort los war. Schnell war zu sehen, dass wohl jemand mit dem Rad auf dem parallell zur Straße geführten Radweg gestürzt war. Die Beine verkeilt zwischen dem Rad, auf dem Rücken liegend, leichenblass mit weit aufgerissenem Mund und vollkommen regungslos. Wir alle befürchteten das Schlimmste und prüften sofort, ob die Person ansprechbar war. Welch ein Glück, dass das Gesicht des Verunfallten schon nach ein Mal schreien in die 700 Lumen von Takis Radbeleuchtung schaute. Ein Raumschiff? Außerirdische? Nein – nur ein paar bekloppte Rennradfahrer aus Berlin. Sofort wurde uns signalisiert, dass alles ok ist. Ein Handy hielt der junge Mann schon in der Hand. Vermutlich nur der übliche Heimweg für ihn mit kurzer Schlaf-Rast auf der Wiese neben dem Radweg und wir schieben eine solche Panik … :)
Um etwa 5:30 kamen wir leicht verspätet in Hamburg an und labten uns auf dem Fischmarkt an Kaffee, Bier, Fischbrötchen und frischem Obst. Begleitet wurde alles vom Treiben durchzechter Partygänger, die mal laut, mal gediegen mit uns den Morgen an der Norderelbe begrüßten. Zurück ging es dann im Bus und nicht mit dem Rad, vielleicht eine Idee für das nächste Abenteuer? …..
Daten und Fakten gibt es hier: https://www.strava.com/activities/344450991
Oh mein Gott???!!!
In Norwegen gibt es doch auch so was.
Oder wie wäre es mit Rom – Krifte – Mailand?