Laubacher Duathlon

Von „Laubach-Erfahrenen“ vorgewarnt, hatte ich mir die Strecke Anfang Juli angesehen. Ein welliges Laufprofil mit einer heftigen 60m-Steigung pro 5km-Runde. Eine anspruchsvolle Radstrecke mit zwei langen Steigungen auf der 12km-Runde, die 5mal zu fahren war. Ich hatte mein Training auf die Anforderungen eingestellt und war gut vorbereitet. Der Start war um 14Uhr bei ca. 23°C, einem fast wolkenlosen Himmel und viel Wind. Nur 42 Teilnehmer hatten die Langdistanz (10-60-10) gewählt, weitaus mehr hatten sich für die Kurzdistanz (5-30-5) entschieden. Vom Start weg wurde gleich ein hohes Tempo gelaufen. Ich hatte mich entschieden, nicht zu schnell loszulaufen, die Kraft gut einzuteilen für die Dinge, die noch kommen. In einer 4er-Gruppe ließ ich mich zunächst die erste Runde mitziehen, nicht zuletzt um mich ein bisschen vor dem Wind zu schützen, der schon auf der Laufstrecke die Bedingungen erschwerte. 20 Minuten waren dann doch zu schnell und ich nahm etwas Tempo raus. Nach der 1. Runde waren die „Kurzen“ weg und es wurde leer auf der Strecke. Ich lief mein Tempo und war nach 42:27Min. beim 1. Wechsel. Das hatte ich mir auch so vorgestellt.
Zu Beginn der Radrunde war gleich die erste „Rampe“ zu bewältigen und dann war eigentlich die ganze Strecke schwer. Wo es nicht berghoch ging (die 2. Steigung kam nach der Hälfte der Runde auf 2km Länge) kämpfte man mit dem Wind. Eine rasante Abfahrt am Ende jeder Runde zum Wendepunkte verlangte volle Konzentration. Die Strecke war für den Verkehr voll gesperrt, dies war sehr gut. Konkurrenten sah man eigentlich hauptsächlich am Wendepunkt, sonst hatten sich die wenigen Teilnehmer auf den 12km gut verteilt. Die beiden letzten Runden waren noch mal richtig schwer, die Sonne merkte man inzwischen auch, obwohl es keine Hitzeschlacht war. Aber Sonne und Wind kosteten Kraft. Knapp unter 2h fuhr ich die 60km.
Schon zu Beginn des 2. Laufs war klar, dass jetzt nicht mehr viel Tempo drin war.
Einsam war es auf der 2. Laufrunde. Helfer saßen und standen gelangweilt herum, Passanten im Schlosspark und im Ort sahen die Sportler verständnislos an. Man musste sich teilweise einen Weg durch die Spaziergänger bahnen, die sichtlich genervt waren. Beifall gab es höchstens mal von Begleitern der Teilnehmer. Begeisterung sieht anders aus. Wenn ich bedenke, was da in Oberursel los war….. Dabei ist das Gelände im Schlosspark ideal für eine solche Veranstaltung, auch die Laufstrecke durch den Ort nicht unattraktiv. Das trug dann nicht mehr sonderlich zur Motivation bei. So spulte ich die 10km ab und freute mich auf das finish. Der Wettkampf hatte viel Kraft und 2kg gekostet, wie ich am anderen Morgen feststellte.
Platz 2 der AK 45 war ein schöner Abschluss in der alten Altersklasse. Es war gut, mal wieder eine längere Distanz zu absolvieren. Etwas mehr Zuschauerinteresse hätte der Wettkampf verdient.