Andreas Langhans beim Ironman Frankfurt
DAS ERSTE MAL – IRONMAN FRANKFURT
Da steh ich nun am Schwimmstart und denke an die nächsten Stunden und an die vergangenen 32 Wochen.
Die Schwimmstrecke ist mächtig beeindruckend, da man die gesamte Strecke einsehen kann. Die Wassertemperatur liegt bei knapp 24 Grad, so dass der Neo als Schwimmhilfe zugelassen ist. Der Startschuss fällt und nach dem Prinzip des Rolling-Start stürmen die Athleten ins Wasser. Es dauert eine Ewigkeit bis ich dran bin, aber irgendwann ist es dann so weit und ich darf auch ins Wasser. Am Anfang fiel es mir schwer den Rhythmus zu finden. Ein Schwimmer, der Windmühlenartig durch den Langener Waldsee pflügte, erwischte mich dreimal, das geht ja gut los, ‚Autsch‘! Nach gut 1500m erfolgt ein kurzer Landgang, die Uhr zeigte mir eine Zeit von 31 Minuten an und bis dato war es schon die Hölle. Langsam stieg die Temperatur im Neo und ich empfand es bereits als zu warm. Doch ich war glücklich endlich den Rhythmus gefunden zu haben. Der Schwimmausstieg war nicht einfach, denn es ging gut 200m bergan mit losem Sand unter den Füßen. Das Wechselzelt war hoffnungslos überfüllt, doch ich versuchte, nachdem ich mich meines Neos entledigt hatte, die Socken und die Schuhe anzuziehen um dann mit dem zweiten Teil der langen Reise zu starten, das Radfahren.
Die Radstrecke war gut gefüllt um mich herum. Ich versuchte mich an meinen Plan zu halten und kurbelte die ersten 30Km locker los und verpflegte mich regelmäßig aus meiner Radflasche. Ein ständiges auf und ab folgte auf dem hügeligen Radkurs und bei Kilometer 70 dachte ich bereits – das überlebst du nie! Doch dann kam der „Heart-break-Hill“ Ein wirklich super Erlebnis. Die Menge pusht dich die Welle hoch und oben angekommen, siehst du die Skyline von Frankfurt. Jetzt folgt die lange Abfahrt und mit hohem Tempo bei geringem Aufwand konnte ich mich auf die zweite Runde vorbereiten. Bis Kilometer 160 lief es auch wirklich gut, dann der Schock – Bowdenzug vom Schaltwerk gerissen! Der „Heart-break-Hill“ musste folglich mit dem kleinen Ritzel erklommen werden und dass obwohl die Oberschenkel schon brannten. Ich biss auf die Zähne und kämpfte mich in die WZ2.
Nun die dritte und letzte Disziplin. Das Laufen fühlte sich gut an und ich nahm jede Verpflegungsstation mit und versorgte mich mit Gels und Cola. Aber die Hitze macht sich spürbar und der Schnitt sank zunehmend. Die Gehpausen an den Verpflegungsstellen wurden länger. Jetzt noch eine Runde, das letzte Bändchen ist am Arm, jeder Schritt geht voll in die Oberschenkel und alles tut weh. Aber dann kam er, der Langersehnte Zieleinlauf. Die Stimmung ist atemberaubend und die Zuschauer tragen einen ins Ziel. Nach nunmehr 12:03 Stunden bekomme ich die Medaille umgehängt. Jeder der dieses Ziel erreicht hat ist ein Sieger, völlig egal welche Platzierung am Ende auf dem Zettel steht.
Der Ironman Frankfurt war für mich ein super Erlebnis und mit ein paar Tagen Abstand, kann ich auch sagen – Das war nicht die letzte Langdistanz!
Bedanken möchte ich mich bei allen, die mich unterstützten auf dem Weg, am Renntag die Daumen gedrückt haben und an der Strecken zum Anfeuern standen.
Ganz besonderer Dank gilt meiner Familie, die in den letzten 32 Wochen einiges ausgehalten hat. Danke Dieter, der mit seinen Tipps nicht gegeizt hat, sie waren alle wertvoll!
Es hat sich auf jeden Fall gelohnt. Für alle die, die auch mit den Gedanken LD spielen kann ich nur sagen, macht es! Mit dem nötigen Trainingsfleiß schafft das jeder.